„Die Vernunft hat gesiegt“, “ein Kompromiss wurde gefunden“, „viele Gespräche wurden geführt“.
Vergessen wir nicht, wer zu dieser verzwickten Situation beigetragen hat, wer sich Jahrzehnte nicht gekümmert hat, wer den Rückbau einforderte oder wer Knebelverträge ermöglichte.
Umso verwunderlicher erscheinen heute die Worte Vernunft oder Kompromiss aus diesen politischen Lagern.
Es ist nur schade, dass sich dort erst nach großem deutschlandweitem, medialen Druck, die Vernunft Einzug gehalten hat.
Freie Demokraten müssen nicht erst lernen was vernünftige Politik ist, schon vor 25 Jahren hat die Sandhäuser FDP Gemeinderatsfraktion diese „Unvernunft“ abgelehnt.
Dr. Heinz Bahnmüller hat dieses Rückbaukonzept schon damals als nicht zukunftsfähig eingeschätzt. Leider sind damals andere politische Funktionssträger nicht unserer Überzeugung gefolgt.
Aber auch heute war allen freiheitlich demokratisch denkende Amtsträger von Anfang an klar, der L600 Rückbau ist eine Sackgasse, so haben uns die FDP Ortsverbände aus Nachbargemeinden unterstützt, die FDP Kreistagsfraktion stand von Anfang an hinter uns und sogar der FDP Fraktionsvorsitzende im Landtag Dr Rühlke, hat unsern Protest-Aufkleber persönlich in Sandhausen in Empfang genommen.
Er hat unsere Sache nach Stuttgart getragen. Für FDP Mitglieder bedarf es keiner langen Gespräche, wir wissen was vernünftige Politik ist, wir praktizieren Sie.
Nachdem ein unverhandelbarer Knebelvertrag alles blockierte, hat die FDP eine Protestkampagne gestartet. Mit unseren kleinen und großen Aktionen haben wir doch in der Sache etwas bewegen können.
Ich habe an dieser Stelle den Protest gegen den Rückbau als Baum bezeichnet, er wurde gepflanzt, gewässert und gepflegt. Heute sehen wir nun die Früchte auf den Ästen.
Sehen wir mal was nach der Ernte von der Freude über die Vernunft übrig geblieben ist. Denn bisher wissen wir nur von einer Kompromissbreitschaft, die Früchte sehen wir, wenn diese als fertiger Vertrag auf unserem Tisch liegt.
Wir von der FDP Fraktion werden mit Argusaugen und unermüdlich den weiteren Fortgang beobachten. Denn es sind noch viele Fragen offen:
- Was kostet es Sandhausen wirklich in Euro und Cent?
- Wird das geplante Naturschutzgebiet am Brühlweg mit einem hohen Zaun umgeben und Sandhäuser Bürger ausgesperrt?
- Geht uns dieser Naherholungsraum verloren?
- Werden die Dünenputzaktivitäten mit in das NSG Konzept integriert?
- Was passiert mit der alten L600, was kostet uns diese?
- Wie lange braucht das Regierungspräsidium zur Umsetzung, auch wieder 25 Jahre?
In unserer Wahlkampfbroschüre haben wir gefordert, „Die L600 soll bleiben aber nicht auf koste es was es wolle“ das verpflichtet uns auch für die Zukunft.
Ja es bleibt weiter viel zu tun.
Für den bisher gegangen Weg danken wir allen, die bei unseren Aktionen mitgeholfen haben. Ich danke unseren Mitgliedern des FDP Ortsverbandes, ich danke den beteiligten Mitgliedern des NABU Ortsverbandes Sandhausen, die von Anfang an hinter der Protestaktion standen. Ich danke den freien Demokraten Kunzmann und Klinger die unseren Protestaufkleber verwirklichten, ich danke den Sandhäuser Geschäften die bei der Verteilung mitgeholfen haben.
Zuletzt danke ich den aufrechten und mündigen Bürgern die uns unterstützten und den Aufkleber mit Stolz getragen haben. Nicht zuletzt danke ich allen Medien die unser Anliegen hinausgetragen und die Diskussionsplattformen bereitgestellt haben. Euch allen gilt der Dank, ihr habt es bewirkt dass „Die Vernunft gesiegt hat“.
Vernunft hat gesiegt, dass der Rückbau unvernünftig war zeigt sich, dass es jetzt nur Gewinner gibt. Hoffen wir, dass auch alle Gewinner bleiben.
Während ich diese Zeilen schreibe, freue ich mich auf die Sendung von Mario Barth die am 1 April gesendet wird. Während Sie diese Zeilen lesen hoffe ich Sie hatten Spaß beim Anschauen.
Die FDP Gemeinderatsfraktion und der FDP Ortsverband wünschen Ihnen frohe Ostern.
Georg Diem