Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Bewirtschaftungsplan für unseren Sandhäuser Wald beschlossen.
Die FDP sieht unsern Wald zu aller Erst als Naherholungsgebiet für unsere Bürgerinnen und Bürger. In zweiter Linie sehen wir die Erhaltung unseres teilweise einzigartigen Kulturraums, der wie ein grüner Gürtel unsere Gemeinde im Westen umfängt. Erst danach folgen für uns wirtschaftliche Aspekte.
Trotz oftmals widriger Standortverhältnisse, insbesondere auf unseren Dünenzügen, können mit Roheinnahmen von über 40.000€ gerechnet werden. Leider verbleibt davon, nach Abzug der Kosten, ein negativer Rest von ca. -2.000€.
Ich nenne ca. Werten um zu verdeutlichen dass es sich hier um Zahlen handelt, die unsere Natur in der Zukunft beschreiben sollen. Ein zu kalter Winter, ein zu trockener Sommer oder Schädlingsbefall wie Engerlinge verändern doch zu leicht diese Summen.
Eine kostendeckende Waldbewirtschaftung sehen wir auf unseren Magerflächen als nicht realistisch, hier geht uns Nachhaltigkeit vor Kostendeckung.
Unter Berücksichtigung der Naherhohlung, welche der FDP als Hauptnutzung unseres Waldes gilt, ist eine Unterdeckung von 2.000€ zu verkraften und ist gut angelegtes Geld.
In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Sandhausen zusätzlich noch Neuanpflanzungen vornehmen lassen, deren Zustand, wurde von mir vor Ort in Augenschein genommen.
So ist deutlich zu erkennen, dass auf unseren sandigen Böden die jungen Pflanzen mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Als Negativbeispiel ist hier die Fläche auf dem Galgenbuckel zu nennen. Trotz ausgewählter Arten, großflächigem Umbruch und Wuchsröhren, haben wir dort sehr hohe Ausfälle zu verzeichnen.
Den vitalsten Eindruck hinterließ die Verjüngung östlich des Osterbuckels, wo eine hohe, diverse Planzenvergesellschaftung von Kiefer, Fichte, Buche aber auch anderen Bäumen wie Birke in verschiedensten Wuchshöhen anzutreffen sind.
Was ist daraus festzustellen?
Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass eine naturnahe Bewirtschaftung mit heimischen Baumarten am plausibelsten erscheint. Die Pflanzungen mit Wuchsröhren erscheinen mir wenig erfolgversprechend. Zumal diese auch „unansehnlich“ sind und somit unseren Wald-Hauptzweck nicht erfüllen.
Positiv sehen wir den von Revierleiter Herrn Kolb vorgeschlagenen Strategiewechsel. Weg von großflächigem Umbruch hin zur Naturverjüngung, bei der älterer Bewuchs als Schattenspender für jüngere Pflanzen dient.
Die FDP Fraktion bekräftigt ihre Forderung einer Waldbewirtschaftung, welche auf Nachhaltigkeit setzt. So wird auf Probleme der Vergangenheit, heute reagiert, um morgen einen gesunden Baumbestand zu erhalten, der allen Anforderungen gerecht werden kann.
Georg Diem
FDP Gemeinderat